Straubes Wanderkarte durch die Waldgebiete im Norden Berlins
nebst dem Gelände der Gartenstadt FROHNAU (Mark) a.d. Nordbahn

1910

Maßstab: 1 : 36.000 und 1 : 8.000

Entworfen u. gezeichnet v. Institut Straube

Stich u. Druck vom Geograph. Institut Jul. Straube, Berlin S. 61. Gneisenau Str. 67

Blattgröße: 53 cm x 70 cm

Beschreibung:

Wie fast alle Karten von Julius Straube zeichnet sich auch dieses Blatt durch ein ansprechendes, gut lesbares Kartenbild aus. Die Vorderseite zeigt einen Überblick über die Gebiete nordwestlich von Berlin, die Rückseite einen genauen Plan der projektierten Gartenstadt Frohnau.
Am unteren Rand des Kartenbildes, gleich rechts neben dem Textfeld mit der "Zeichen-Erklärung" findet sich auf der Vorderseite in Spiegelschrift der Eintrag "III.10." Die Karte ist danach im März 1910 erschienen.

Auf Initiative des Gruben- und Gutsbesitzers Guido Graf Henckell Fürst von Donnersmark wurde die Berliner Terrain-Centrale gegründet, die 1907 eine Fläche von 3.000 Morgen in der Stolper Heide erwarb und mit der Planung der Gartenstadt Frohnau begann. 40 Kilometer Straßen, Parks und Grünanlagen wurden angelegt und 10.000 Straßenbäume gepflanzt. Die Einweihung fand bereits im Mai 1910 gleichzeitig mit dem Bahnhof Frohnau statt. Vermutlich wurde die Karte im Zusammenhang mit dieser Einweihung herausgegeben.

Ungeachtet der wohlklingenden Werbung (auch auf der Kartenrückseite) verlief der Verkauf der Parzellen zunächst  nur schleppend. Manche Werbeversprechen erwiesen sich als hohle Phrasen, es gab lange keine ausreichende Infrastruktur und der Erste Weltkrieg verzögerte den Ausbau der Gartenstadt zusätzlich.

Große Teile der Fläche nördlich der Schönfließer Straße sind bis heute unbebaut. Die bereits angelegten Straßen sind aber immer noch - nun als Waldwege - erhalten.

Quellenhinweise: Original, Berliner Stadtplansammlung