Pharus-Stadtplan Berlin

1948

Kartograph: Bearbeitet von E. M. Boretty

Hersteller: Kartolithogr. G. Suckert, Berlin SO 36

Druck: Hansadruck, Berlin SO, Leuschnerdamm 13

Verlag: Pharus-Plan-Verlag Heinrich Möller & Co., Berlin N 54, Schwedter Str. 263

Herstellungsverfahren: Farblithographie

Blattgröße: 85 cm x 60 cm

Beschreibung:

Der Pharus-Verlag wurde 1902 gegründet und ist damit wohl der älteste traditionelle Berliner Stadtplanverlag, der noch heute unter dem Namen Pharus-Plan ein breites Kartensortiment herausgibt. Schon die ersten Pharus-Pläne zeichneten sich durch besondere Merkmale aus, die sich auch heute noch auf den modernen Plänen finden:

  • Die Breite der dargestellten Straßen entspricht deren Verkehrsbedeutung (nicht der tatsächlichen Breite). Damit wird das übergeordnete Straßennetz betont und die großräumige Orientierung erleichtert.
  • Bedeutende Gebäude werden als dreidimensionale Miniaturansichten dargestellt. Pharus-Pläne verbinden die Draufsicht eines Stadtplans mit der räumlichen Tiefe einer Vogelschauansicht. Fassaden sind im Plan bildlich erkennbar und in der Wirklichkeit wiedererkennbar. Die virtuelle Realität moderner Navigationsgeräte hat Pharus schon vor 120 Jahren vorweggenommen.
  • Bahnhöfe werden (bis zu den heutigen, modernen Plänen) in unverwechselbaren Signaturen dargestellt, die manchen Betrachter an Mausefallen erinnern.Vor den Fernbahnhöfen zeigen Textfelder die jeweiligen Zieldestinationen an, so dass für den Nutzer sofort erkennbar war, welche Bahn wohin führte.

Allerdings hat sich die graphische Gestaltung der nach dem Krieg erschienenen Pharus-Pläne deutlich verändert, wie ein Vergleich mit dem Plan von 1940 zeigt. Interessant auch, dass der sowjetische Sektor Berlins hier noch so bezeichnet wird, während er auf dem Plan von 1951 schon zum "Demokratischen Sektor" gewandelt ist.

Quellenhinweise: Original, Berliner Stadtplansammlung