• Mappen: Die Geschichte Berlins von 1180 bis 1780
 

Spandau um 1280

Die Residenz der Askanier

1197
Erste urkundliche Erwähnung Spandaus, das als Stadt der Heveller schon vor dem Jahre 750 existierte und - nach den bisherigen archäologischen Forschungsergebnissen - die älteste Stadt zwischen Elbe und Oder ist. Aus dem 12. Jahrhundert stammt auch der Juliusturm der Burg (Zitadelle), das älteste erhaltene Bauwerk des Berliner Raumes.

1200
Unter Albrecht Il., dem Sohn Albrecht des Bären, wird Spandau die bevorzugte Residenz der askanischen Markgrafen.

1229
Die Markgrafen Johann I. und Otto III. fliehen nach Spandau, nachdem sie der Erzbischof von Magdeburg in der Schlacht bei Plaue in der Nähe von Brandenburg an der Havel geschlagen hatte. In der Stadt am Zusammenfluß von Spree und Havel bauen sie ihre Verteidigungsposition auf und verstärken die Burg auf dem Gelände der heutigen Zitadelle.

1232
Spandau erhält deutsches Stadtrecht. Eine Flutrinne, die bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts den Spandauer Kolk von der Altstadt trennte, wird ausgehoben. Dieser Wasserarm, der mit dem Ausbau der Straße am Juliusturm zugeschüttet wurde, erhielt den Namen „Deutscher Rhein”.

1239
Das Spandauer Nonnenkloster der Benediktinerinnen, St. ›Marien, wird urkundlich genannt. Ihm gehören bald riesige Ländereien wie die Jungfernheide, Schöneberg und Lankwitz.

1240
Die Nikolaikirche bildet das Zentrum des Marktes, um den sich die Häuser von 1500 Spandauer Bürgern gruppieren. Ein Stadtbrand zerstört große Teile Alt-Spandaus.

1272
Erste Erwähnung Gatows. Ein Jahr späterwird auch Staaken urkundlich genannt.

1320
Nach dem Tod des Markgrafen Woldemar in Bärwalde in der Neumark stirbt das Fürstenhaus der Askanier aus. Für die bisherige Askanier-Residenz Spandau bedeutet das erhöhte Gefahr. Die alten Holzpalisaden reichen zur Verteidigung nicht aus. Der Bau einer 1800 Meter langen und sechs Meter hohen steinernen Stadtmauer beginnt. Diese Wehranlage wird 1386 vollendet.

Quellenhinweise: die Bildmappen befinden sich in der Berliner Stadtplansammlung. Hier wiedergegeben mit freundlicher Genehmigung von Frau Susanne von Bargen und der Berliner Morgenpost.