Pharus Plan Berlin  Kleine Ausgabe

1941

Maßstab 1 : 25.000

Verlag: Pharus-Plan, Berlin N 54, Schwedter Straße 263,

Kartolithographie und Druck: Pharus-Gutenberg, Berlin N 54

Herstellungsverfahren: Farblithographie

Blattgröße: 61 cm x 47 cm

Beschreibung:

Der Pharus-Verlag wurde 1902 gegründet und ist damit wohl der älteste traditionelle Berliner Stadtplanverlag, der (mit längerer Unterbrechung zwischen den 1960er bis 1980er Jahren) unter dem Namen Pharus-Plan ein breites eigenes Kartensortiment herausgegeben hat. Zum 1. Dezember 2024 wurde Pharus-Plan vom Berliner Jaron Verlag übernommen. Einige weitere Informationen zu den Pharus-Plänen finden Sie hier im Kartenblog.

Schon die ersten Pharus-Pläne zeichneten sich durch besondere Merkmale aus, die sich auch heute noch auf den modernen Plänen finden:

  • Die Breite der dargestellten Straßen entspricht deren Verkehrsbedeutung (nicht der tatsächlichen Breite). Damit wird das übergeordnete Straßennetz betont und die großräumige Orientierung erleichtert.
  • Bedeutende Gebäude werden als dreidimensionale Miniaturansichten dargestellt. Pharus-Pläne verbinden die Draufsicht eines Stadtplans mit der räumlichen Tiefe einer Vogelschauansicht. Fassaden sind im Plan bildlich erkennbar und in der Wirklichkeit wiedererkennbar. Die virtuelle Realität moderner Navigationsgeräte hat Pharus schon vor 120 Jahren vorweggenommen.
  • Bahnhöfe werden (bis zu den heutigen, modernen Plänen) in unverwechselbaren Signaturen dargestellt, die manchen Betrachter an Mausefallen erinnern. Vor den Fernbahnhöfen zeigen Textfelder die jeweiligen Zieldestinationen an, so dass für den Nutzer sofort erkennbar war, welche Bahn wohin führte.

Auch bei diesem Plan sind kriegswichtige Einrichtungen, Industriegebiete  oder Versorgungsstrukturen, wie etwa Wasser- oder Gaswerke, nicht dargestellt. Zwischen den U-Bahnhöfen Straußberger Platz und Frankfurter Allee ist in blassem Ocker und kaum auffällig die Bezeichnung "Horst-Wessel-Stadt" abgedruckt. Die Nationalsozialisten benannten den Stadtbezirk Friedrichshain am 28. September 1933 nach dem 1930 getöteten und zum Märtyrer stilisierten SA-Führer in "Horst-Wessel-Stadt" um. Diese Bezeichnung taucht aber längst nicht auf allem Stadtplänen jener Zeit auf, sie scheint eher ungebräuchlich gewesen zu sein.

Quellenhinweise: Original, Berliner Stadtplansammlung